Tourtipp (6): Brücken-Slalom zu Gimli und Gipfel

Tourtipp 6

Der Bach im Klausental bei Neustadt-Diedesfeld ist überraschend anders. Man könnte auch sagen: mysteriös-magisch oder auch launisch. Wir wandern das Tal aufwärts. Anfangs liegt das Bachbett ausgetrocknet und leblos da. Dann reibt man sich die Ohren, weil es plötzlich gluckert. Später zieht sich das Wasser erneut zurück, um ein Stück weiter den Berg hoch wieder hörbar zu fließen. Was ist da los?

Wir starten an der Klausentalhütte, ein beliebtes Ausflugsziel mit großem Kinderspielplatz. Hinter der Hütte führt ein schmaler Treppenweg hinunter ins Tal und auf den Brückenpfad. Nur wenige Schritte und man lässt den Hütten-Rummel hinter sich. Der Pfad mäandert am Bachbett entlang – wenn es zu gluckern beginnt, ist dies ein Eldorado für kleine und große Staudammbauer. Holz und Steine gibt es dort im Überfluss.

Nicht sieben, sondern sogar acht Brücken sind es, über die Wanderer bei diesem Pfadslalom immer wieder die Bachseite wechseln – Talromantik pur! Zu verdanken ist sie weitsichtigen Diedesfeldern, die 1928 diesen Weg angelegt hatten. „Der Pfad ist wundervoll ausgefallen und bietet eine solche Fülle von Naturschönheiten, daß jeder entzückt ist. Selbst Einheimische versichern, daß sie bisher nicht wußten, wie schön ihr Klausental ist“ – so begeistert rühmten damals Zeitzeugen den neuen Brückenpfad.

Nach der achten Brücke stößt der Pfad auf einen breiten Forstweg (1,1 km), den wir überqueren und auf dem Pfad links des Baches (Markierung: blauer Punkt) weiter den Hang am Sommerberg hoch laufen. Vorbei an der Sommerberg-Quelle gelangt man erneut auf einen Forstweg, den wir wieder überqueren. In dieser Kurve fällt ein großes Steinrelief ins Auge (1,9 km) – das entweder von der Natur oder von Menschen bearbeitet wurde. Wir sind uns einig: Die Figur sieht aus wie Gimli, der tapfere Zwerg aus der „Herr der Ringe“-Saga. Wer hier wandert, der ist so einsam unterwegs, wie die Helden aus J.R.R. Tolkins Mittelerde-Fantasiewelt. Das Schild „Hohe Loog“ zeigt kurz darauf an, wo man den Pfad mit der Markierung „blauer Punkt“ verlassen und sich nach rechts wenden muss (2,4 km). Auf diesem unmarkierten Pfad geht es weiter bergan, noch zwei Forstwege werden gekreuzt, bis man den Bildbaum (2,9 km), eine große Wegspinne mit Bänken und Steintisch, erreicht. Mit der Markierung „roter Punkt“ geht es von dort rasch hoch zum Hohe-Loog-Haus (3,6 km).

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Rätselhaftes Relief am Wegesrand: ein Zwerg aus „Herr der Ringe“?

Für den Rückweg müssen wir wieder zum Bildbaum. Entweder über den Pfad (roter Punkt), auf dem wir hergekommen sind. Raffinierter, aber etwas komplizierter ist eine weite Schleife am Hohe-Loog-Hang entlang. Dazu das Hohe-Loog-Gelände an der gegenüberliegenden Seite verlassen und dem Loog-Loop 1 (grün) gegen die markierte Laufrichtung folgen. Auf einem schönen, von Heidekraut gesäumten Weg geht es vorbei am „Kalmitblick“ zum Bildbaum. Dort links in den Loog Loop 2 (orange) einbiegen und nach wenigen Metern den Pfad nehmen, der nach rechts abwärts abzweigt. Der unmarkierte Pfad kreuzt zweimal einen Forstweg, einmal ist er als „Sommerbergpfad“ ausgeschildert. Die Atmosphäre ist mediterran: Immer wieder öffnen sich nach rechts herrliche Sonnenfenster mit Ausblicken auf Taubenkopf und Kalmit.

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Sonnenfenster am Sommerberg

Dann verstärkt aufpassen: Wenn rechts an einem Baumstamm die gelben Hinweisschilder „Klausental-Hütte“/„Hohe Loog“ zu sehen sind (5,9 km), den Pfad nehmen, der nach links abzweigt. Er führt zunächst etwas bergan, dann aber weitgehend steigungslos vor zum Diedesfelder Wetterkreuz (7,1 km). Dies ist ein versteckter Platz mit Ausblick in die Rheinebene, genau richtig, um auszuspannen und seinen Gedanken nachzuhängen. So kommt man hin: Bevor der Weg plötzlich nach links steil nach unten führt, den kurzen Pfad nach rechts nehmen, der nach wenigen Metern zum Wetterkreuz führt.

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An dieser Stelle nicht den Abzweig zum Diedesfelder Wetterkreuz verpassen.

Wieder zurück nehmen wir jetzt den Weg, der steil nach unten führt und dort schließlich auf einen breiten Forstweg stößt. Auf den biegen wir nach rechts ein. Wer will, kehrt noch im Zeter Berghaus (7,7 km) ein, ehe es in einer Kehre nach links zurück zur Klausentalhütte geht.

Infos: Die Brücken-Slalom-Tour

Die Strecke (Rundweg): Klausentalhütte bei Neustadt-Diedesfeld – Sommerberg-Quelle (1,7 km) – Bildbaum (2,9 km) – Hohe Loog (3,6 km) – Diedesfelder Wetterkreuz (7,1 km) – Zeter Berghaus (7,7 km) – Klausentalhütte (8,9 km). 339 Hm, reine Laufzeit: ca. 2:45 Stunden.
Einkehrmöglichkeiten: Hohe-Loog-Haus, Zeter Berghaus, Klausentalhütte

Eine Karte zur Route steht hier.

Unsere bisherigen Tourtipps:

1 Der Hambacher Hüttensprung (Ordenswald/Hohe Loog)
2 Wo die Wölfe heulen (Elmstein-Schwabenbach)
3 Auf zum Wildsaukopf (Neustadt/Lambrecht)
4 Der Wasgau-Haardt-Trail (Wilgartswiesen/Neustadt)
5 Mit langem Anlauf durchs Felsenmeer (Maikammer/Neustadt)

Eine Übersicht aller bisherigen Tourtipps steht hier.

Wer gerne mit anderen in einer Gruppe wandert, der findet in unseren Wanderplänen zahlreiche Angebote. Dort gibt es Touren für junge Familien, Senioren, Sportliche, Genießer und eher gemütliche Wanderer. Gäste sind immer herzlich willkommen.