Das Felsenmeer zwischen Hüttenberg und Kalmit, oberhalb des Südpfälzer Weinorts St. Martin gelegen, ist ein Erlebnis-Eldorado: Abenteuerspielplatz, Picknick-Idylle, Anziehungspunkt für Boulderer. Denn dort warten riesige Felsbrocken, -platten und -türme. Der kürzeste Weg in diese einzigartige Felstrümmerlandschaft beginnt am Parkplatz der Kalmit. Doch das ist nur der halbe Genuss: Wer gerne zuerst die letzte Seite eines Buches liest oder den Nachtisch vor der Suppe löffelt, der kann sich unter die Felsenmeer-Schnellbesucher mischen. Für unsere Tour haben wir dagegen einen ganz besonders langen Anlauf zum Waldbaden im Felsenmeer gewählt.
Startpunkt ist der Wanderparkplatz Hüttenhohl an der Kreuzung Totenkopf- (L514)/Kalmitstraße (L515). Von dort wandern wir auf einem breiten Forstweg (Nr. 29) gemütlich und in einem großen Bogen um den Fuss des Hüttenbergs. Immer wieder gibt es schöne Ausblicke in die Ebene – und hinüber zu den 600ern Hoch- und Morschenberg. Nach 2,4 km erreichen wir eine Wegkreuzung (Rettungspunkt 972), wenden uns nach links (Markierung: Weinsteig bzw. Nr. 3) auf den Pfad, der vorbei an den Liebesgrüßen von „G. und P.“ gemächlich hoch zur Hüttenberg-Schutzhütte führt (3,3 km). Der Platz mit Aussicht ist natürlich eine Rast wert.
An der Hütte beginnt der Weg durch Felsenmeer (Markierung: grün-weißer Balken). „Achtung Absturzgefahr“ warnen Schilder. Doch wer auf dem Weg bleibt und nicht auf den Felskanten herumturnt, für den ist diese wunderbare Tour nicht gefährlich. Immer dichter werden die Felsbrocken, auf einem kurzen Abschnitt hat der Weg fast alpinen Charakter, ehe er sich zu einer Art Felsatrium öffnet: Wer vom Hüttenberghütten-Stopp noch etwas Proviant übrig hat, kann hier auf einem der vielen Felssitzen Platz nehmen und ins Pausenbrot hineinbeißen.
So erfrischt kommt man aus dem Felsenmeer heraus, ein breiter Wanderweg führt Richtung Kalmit, die wir aber rechts liegen lassen. Am Abzweig (4,4 km) nehmen wir den Weg geradeaus (unmarkiert), der ein kurzes Stück bergan und dann nach links (erst an der Stelle gib es ein gelbes Hinweisschild) hinunter zum Wanderparkplatz Hahnenschritt führt, den man nach dem Überqueren der Kalmitstraße erreicht (5,1 km).
Am Ende des Parkplatzes nehmen wir den Forstweg nach rechts und laufen mit der grünen Markierung „Loog-Loop 1“ (www.loog-loops.de) an der mit rätselhaften Zeichen übersäten Höhle „Bürgermeisterstein“ vorbei hoch zum Bildbaum (6,3 km). Wer will, kann von dort einem Abstecher zum Hohe-Loog-Haus machen. Wer vom Rasten aber bereits genug hat, wandert gleich auf dem Pfad mit der Markierung roter Punkt durchs kleine Felsenmeer und zurück zum Wanderparkplatz Hahnenschritt (7,5 km). Ehe man von dort wieder auf die Kalmitstraße gelangt, zweigt rechts ein Weg ab (Markierung: blau-weißer Balken), der parallel der Kalmitstraße hinunter zum Ausgangspunkt dieser Wanderung führt – zum Parkplatz Hüttenhohl (8,9 km).
Längere Variante ab Hahnenschritt: Statt den Pfad mit dem blau-weißen Balken den Pfad rechts davon nehmen. Er führt abwärts auf einen breiten Forstweg, in den wir nach links einbiegen (7,8 km) und in einer großen Schleife zurück zum Wanderparkplatz Hüttenhohl laufen (9,7 km).
Infos: Waldbaden im Felsenmeer
Die Strecke (Rundweg): Wanderparkplatz Hüttenhohl/Römer Wachstube – Hüttenberghütte (3,3 km) – Felsenmeer (3,7 km) – Wanderparkplatz Hahnenschritt (5,1 km) – Bildbaum (6,3 km) – Wanderparkplatz Hüttenhohl/Römer Wachstuben(8,9 bzw. 9,7 km). Dauer: ca. 2.45 h, 183 hm.
ÖPNV: Ab Neustadt an der Weinstraße, Hauptbahnhof, Palatina-Buslinie 503 (Kalmitexpress) zum Ausstieg “Wanderparkplatz Hüttenhohl/Römer Wachstube”. Samstags, sonntags und feiertags von Mai bis Oktober.
Eine Karte zur Route steht hier.
Unsere bisherigen Tourtipps:
1 Der Hambacher Hüttensprung (Ordenswald/Hohe Loog)
2 Wo die Wölfe heulen (Elmstein-Schwabenbach)
3 Auf zum Wildsaukopf (Neustadt/Lambrecht)
4 Der Wasgau-Haardt-Trail (Wilgartswiesen/Neustadt)
Wer gerne mit anderen in einer Gruppe wandert, der findet in unseren Wanderplänen zahlreiche Angebote. Dort gibt es Touren für junge Familien, Senioren, Sportliche, Genießer und eher gemütliche Wanderer. Gäste sind immer herzlich willkommen.
(Fotos: Schlicher)