Bratwurst

Hinter der Theke

Mit viel Gefühl: Das Geheimnis der guten Hohe-Loog-Bratwurst

Schön gebräunt und knusprig, würzig und mit Biss: So kommt die Hohe-Loog-Bratwurst auf den Teller. An den Öffnungstagen wird das erste Exemplar oft schon vor 11 Uhr verkauft. Doch wie bekommen es die Hüttendienstler hin, dass auch beim Ansturm der Wanderer die Bratwürste immer noch schön gebräunt und knusprig sind? Zwei angestammte Hohe-Loog-Bratwurstbräter verraten hier ihre Tricks und Kniffe.

Hermann Köhler und Rolf Köhler sind nicht verwandt. Dass sie denselben Nachnamen tragen, ist reiner Zufall. Und doch gibt es darüber hinaus eine Gemeinsamkeit, die sie verbindet: Hermann und Rolf sind Hüttendienstler auf der Hohen Loog und in ihrem Teams jeweils für Bratwurst und Saumagen zuständig: Zwei von rund 20 Hohe-Loog-Bratwurstbräterinnen und -bräter, die alle ihr Handwerk verstehen. Und auch dann Ruhe bewahren, wenn die Schlange vor dem Tresen immer länger wird. Für eine perfekte Bratwurst braucht es Zweierlei: ein gutes Ausgangsprodukt, das der Metzger richtig abgeschmeckt und gewürzt hat. Und dann: Bratwurstbräter, die den Dreh raushaben.

Rolf Köhler
Rolf Köhler

Rund 27.000 Bratwürste werden pro Jahr in der Hohe-Loog-Küche zubereitet. „Die perfekte Bratwurst gibt es nicht, weil sie jeder anders haben will“, sagt Rolf Köhler. Der Hambacher weiß als erfahrener und begeisterter Hobbykoch, wovon er spricht. Es gebe beispielsweise einen Stammgast, der bei der Bestellung per Handzeichen signalisiere, wie breit der Bratstreifen oben und unten an der Wurst sein soll. „Auf den Seiten muss sie aber hell sein“, kennt Rolf Köhler den Wunsch dieses Gastes genau. Andere Hohe-Loog-Besucher wollten dagegen ihre Bratwurst richtig durchgebraten. Gerade bei Hochbetrieb müsse man deshalb ein gewisses Mittelmaß finden. Rolf Köhler: „Ich habe da auch schon einmal ein paar Tricks angewandt.“ Welche das sind, gibt er indes nicht preis. Nur so viel: „Das ist eine Gefühlssache.“

Hermann Köhler
Hermann Köhler

Auch Hermann Köhler meint, als er nach dem Geheimnis der guten Hohe-Loog-Bratwurst gefragt wird, zunächst: „Muss ich das jetzt verraten?“ Dann lässt sich der Ur-Neustadter, der mittlerweile in Karlsruhe wohnt, aber doch etwas in die Karten schauen: „Man muss mit Liebe drangehen, eine gute Brautwurst braucht Zeit.“ Aber fehlt es nicht genau daran, wenn gutes Wetter die Wanderer in Scharen auf die Hohe Loog lockt? Schon. Doch die Hohe-Loog-Bratwurstbräter haben das richtige Gespür für Andrang und Mengen. Die Bratwürste werden in warmen Wasser kurz vorgebrüht und in Milch gewendet, damit sie schneller braun werden. Und außerdem kommt es darauf an, den Bestellungen stets einen Schritt voraus zu sein. „Auf der Bratplatte habe ich immer einen Vorrat fertiger Bratwürste“, meint Rolf Köhler: „Wenn plötzlich sechs Pärchen bestellt werden, sind ja zwölf Würste auf einen Schlag weg.“

Speisekarte (nur Barzahlung möglich)