Tourtipp (2): Wo die Wölfe heulen

Elmstein

Der Wolf ist auch in den Pfälzer Wäldern wieder aufgetaucht, aus denen er vor über hundert Jahren verschwunden war. Doch eigentlich war er nie weg – denn seine Spuren aus alter Zeit sind bis heute zu entdecken. Bei dieser Tour gibt es gleich beim Start etwas zum Schaudern und Fürchten. Denn diese knapp vier Kilometer lange Runde beginnt am Rand des Elmsteiner Weilers Schwabenbach an einer Wolfsgrube.

Diese Fallen waren über vier Meter tief, ihr Durchmesser verjüngte sich nach unten. Meist waren sie mit Holzbohlen oder mit Sandsteinen ausgekleidet. Abgedeckt wurden sie mit Reisig und Ästen oder sogar mit einem rotierenden Deckel – so war die Grube schneller wieder einsatzbereit. Lockmittel waren Köder wie Aas oder auch ein angebundenes lebendes Huhn. Saß der Wolf erst einmal in der Falle, war sein Ende nahe: gesteinigt, erschlagen oder erschossen.

Direkt am Ortsrand: die Wolfsgrube.
Direkt am Ortsrand: die Wolfsgrube.

Die Wolfsgrube bei Elmstein ist eine der wenigen im Pfälzerwald, die noch erhalten ist. Der Elmsteiner Heimatforscher Heinrich Weintz hat sie in den 1930er-Jahren einmal ausführlich beschrieben. Damals war die Vertiefung zwei Meter lang, einen Meter breit und größtenteils aufgefüllt, so dass sie „Baum und Strauch hervorsprießen lässt“. Doch irgendwer hat verhindert, dass die Natur dieses kleine Kulturdenkmal noch weiter einebnet: Die Schwabenbacher Wolfsgrube präsentiert sich heute als rund zwei Meter tiefes und fünf auf vier Meter großes Loch. Kein Baum, kein Strauch; dafür eher gepflegter Rasen. Direkt daneben steht ein etwas störender Strommast – und unlängst stand kurioserweise dort auch ein beiseite geschobenes Straßenschild, das einen kurz aufschrecken ließ: „Achtung Treibjagd“.


Wieder aufgetaucht: Im Dezember 2019 wurde ein Wolf bei Elmstein-Iggelbach von einer Wildtier-Fotofalle erfasst. (Foto: FAWF)
Wieder aufgetaucht: Im Dezember 2019 wurde ein Wolf bei Elmstein-Iggelbach von einer Wildtier-Fotofalle erfasst. (Foto: FAWF)

Von der Wolfsgrube bei Schwabenbach geht es auf einem breiten Weg mit der Nr. 7 hinunter ins Breitenbachtal. Unten angekommen (1,5 km) überquert man den Bach über einen Holzsteg und wandert nach links hoch zur gemütlichen und knuffigen Wolfsschluchthütte (2,2 km). Dort gibt es die bewährten Pfälzer Hausmacher-Spezialitäten, der Geheimtipp ist aber das „Lachsbrötchen uff die Hand“. In Pfälzerwald-Hütten ungewohnt, aber sehr lecker.

Der Weg zurück: der Wolfsgruben-Pfad.
Der Weg zurück: der Wolfsgruben-Pfad.

Zurück nach Schwabenbach geht es mit der Markierung gelb-roter Balken. Der Einstieg in diesen Pfad ist etwas knifflig, weil er nicht direkt an der Wolfsschluchthütte vorbeiführt. An der Hütte den Bach überqueren, dann ein kleines Stück dem „Brunnenweg“ talaufwärts folgen, der nach 100 Metern als Pfad vom Hauptweg abzweigt. Kurz darauf stößt man auf den Weg mit dem gelb-rotem-Balken, dem man bergan folgt. Am Forsthaus Wolfsgrube (3,3 km) wendet man sich nach links; wer stilecht bei dieser Wolfstour zurückkommen will, umrundet Schwabenbach nicht, sondern nimmt den „Wolfsgrubenpfad“ direkt durch die Minisiedlung.

Die Karte zur Wolfs-Route steht hier.

Mehr zu den Wolfsgruben im Pfälzerwald steht hier.

Wer gerne mit anderen in der Gruppe wandert, der findet in unseren Wanderplänen zahlreiche Angebote. Dort gibt es Touren für junge Familien, Senioren, Sportliche, Genießer und eher gemütliche Wanderer. Gäste sind immer herzlich willkommen.