Rund um das Hohe-Loog-Haus, auf 619 Meter Höhe über Hambach gelegen, kann es an einem Wochenende – zumal bei gutem Wetter – schon mal etwas trubelig zugehen. Schließlich gehört die Hütte des PWV Hambach zu den beliebtesten Ausflugszielen im Pfälzerwald. Wer die Hohe Loog ganz alleine für sich haben möchte, der sollte unter der Woche kommen. Oder aber einmal zu einem der beiden anderen Hohe-Loog-Gipfel im Pfälzerwald wandern: Verwunschene, einsame, abgeschiedene Orte mit einem besonderen Reiz.
Es lohnt ein Blick zurück: Im Jahr 1900 erschien erstmals „Heusers Pfalzführer“. Er wurde rasch zu dem unentbehrlichen Handbuch für alle, die damals wandernd und reisend die Pfalz entdecken wollten. Da sich der Tourismus in der Pfalz damals rasch weiterentwickelte und neue Ziele erschlossen wurden, musste der unermüdliche Heimatforscher Emil Heuser sein Standardwerk ständig aktualisieren.

1923 erschien bereits die 8. Auflage. Nach Heusers Tod 1928 übernahmen andere die Überarbeitungen; die 14. und letzte Auflage publizierte der Ludwigshafener Waldkirch-Verlag 1979.
Der mächtige Bergklotz
Auf die Spur der drei Hohe Loog-Orte bringt einen die 1912 erschienene 5. Auflage von „Heusers Pfalzführer“: Zu diesem Zeitpunkt gibt es auf der Hambacher Hohen Loog noch keine Einkehrmöglichkeit; eine erste, einfache Hütte wird erst im Mai 1921 auf diesem Gipfel eingeweiht werden. Emil Heuser beschreibt ihn als „mächtigen bewaldeten Bergklotz“ und notiert: „Auf der Höhe hat die Hohe Loog eine große Abplattung, an deren westlichem Rande ein Kegel aufsteigt. Dieser wiederum hat den Hohen Loog-Stein als höchsten Punkt. Vom Steine aus genießt man eine schöne Aussicht ins Speyerbachtal und hinüber gegen Weinbiet, Stoppelkopf, Drachenfels, Nollenkopf.“ Heuser erwähnt aber auch: „Einen zweiten Berg Hohe Loog (518 m) gibt es am nordöstlichen Gebirgszug des Speyerbachtales bei Neidenfels, südwestlich von Lambertskreuz, die dritte Hohe Loog (444 m) zwischen Frankenstein und Forsth. Schwarzsohl.“
Grenzen durchs Niemandsland
Die Tour in diesem Tipp führt zur Hohen Loog bei Lambertskreuz. Nur wenige Schritte und man ist gefühlt in einer Art Niemandsland.

Dabei ist auf diesem Bergrücken Stein für Stein zu sehen, wem dort oben einmal was gehörte. Loog bedeutet in der Regel Grenze – und das erfährt man dort hautnah und zum Anfassen. In diesem Fall stammen die gesetzten Grenzsteine aus dem Jahr 1759 und markierten die Gemarkungsgrenze von Neidenfels im Norden mit dem Limburg-Dürkheimer Wald.

Wolfgang Mildner von den Naturfreunden Lambrecht hat sich eingehend mit dieser Thematik beschäftigt und erklärt die Zeichen, die auf den Grenzsteinen zu sehen sind: „Auf den Grenzsteinen finden wir CP für Kurpfalz, zuständig war der Kurfürst von Heidelberg; als die Pfalz bayrisch wurde kam der Wald zum Königlichen Wald (KW) und nach der Auflösung ging der Wald zum Staatsforst. Auf der Neidenfelser Seite finden wir einen Hausgiebel, der auf das Geschlecht der Steinhauser verweist. Auf der Nordseite finden wir auf den Grenzsteinen ein LD für Limburg/Dürkheim.“
So kommt man hin:
Die Route hinauf auf diese Hohe Loog ist ohne Markierung, wir starten am bewirtschafteten Waldhaus Lambertskreuz. Rechts neben dem Biergarten führt ein Forstweg bergan. Der schwenkt nach 280 Metern nach links ab, wir nehmen aber den Abzweig nach rechts.

Offensichtlich ein wenig begangener und befahrener Weg, den teils hohe Gräser und Farne säumen. Der Weg führt zunächst am Hang entlang. In einer ausgedehnten U-Kurve nach rechts zweigt nach links ein Grasweg ab (0,8 km), der steil nach oben führt. Dort sehen wir bereits die ersten Grenzsteine – mit den Nummern 90 und 92.
Wir erreichen auf der Höhe den Salweidenkopf (1 km) und nehmen dort den Weg nach rechts. Damit sind wir auf der „Hohen Ebene“ – wenn einem dort die Gefährten von Frodo und Sam aus der „Herr der Ringe“-Saga entgegenkommen würden, man wäre nicht überrascht …
Wir bleiben auf dem Bergrücken, bei einem Hochsitz aus Metallstangen (1,9 km) kommt von links ein Weg hinzu, wir wandern auf unserem Weg weiter Richtung Westen und erreichen dann die kleine, knuffige Schutzhütte „Hohe Ebene“ (2,0 km) – ein guter Ort für eine Picknick-Rast in der Abgeschiedenheit. Der Grenzstein daneben hat die Nummer 101. Ein Stück weiter kommen wir dann zur Hohen Loog (2,4) km) – kein Gipfel, eher eine Platte. Der Grenzstein dort trägt die Nummer 103.


Varianten für den Rückweg
Der Forstweg führt dann in einer Rechtskurve bergab. An der ersten Wegkreuzung, die wir erreichen (2,9 km), zweigen wir auf den Pfad nach links ab, auf dem es weiter abwärts geht, bis wir den Wanderweg mit der Markierung „roter Balken“ (der allerdings erst etwas weiter zur Bestätigung auftaucht, dass man richtig ist) erreichen (3,3 km).
Jetzt hat man die Wahl: Entweder mit dem „roten Balken“ nach rechts und über die Pottaschhütte (4 km), die Hütte Friedrichsbrunnen (4,8 km) und Sieben Wege (5,3 km) zurück nach Lambertskreuz (7 km). Oder aber nach links und mit dem „roten Balken“ hinunter über die vom PWV Neidenfels bewirtschaftete Lichtensteinhütte (6,5 km) bis nach Neidenfels (7,6 km).

Einkehrmöglichkeit: Waldhaus Lambertskreuz (www.lambertskreuz.eu)
Eine Karte zur Route steht hier.
Unsere bisherigen Tourtipps:
1 Der Hambacher Hüttensprung (Ordenswald/Hohe Loog)
2 Wo die Wölfe heulen (Elmstein-Schwabenbach)
3 Auf zum Wildsaukopf (Neustadt/Lambrecht)
4 Der Wasgau-Haardt-Trail (Wilgartswiesen/Neustadt)
5 Mit langem Anlauf durchs Felsenmeer (Maikammer/Neustadt)
6 Brücken-Slalom zu Gimli und Gipfel (Diedesfeld/Hohe Loog)
7 Gipfelglück für die Ewigkeit (Lambrecht)
Eine Übersicht aller bisherigen Tourtipps steht hier.
Wer gerne mit anderen in einer Gruppe wandert, der findet in unseren Wanderplänen zahlreiche Angebote. Dort gibt es Touren für junge Familien, Senioren, Sportliche, Genießer und eher gemütliche Wanderer. Gäste sind immer herzlich willkommen.
(Fotos: PWV Hambach/ros)